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Gemeinde Busdorf vernetzt
 
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Haithabu und Busdorf - eine lange Geschichte!

 

Vor Christi Geburt und der Skarthi-Stein

 

Runenstein Megalithengräber und Flintdolche belegen die Anwesenheit einer bäuerlichen Bevölkerung bereits während der Jungsteinzeit (ca. 4300 - 2300 v. Chr.). Von einer bronzezeitlichen Besiedlung (ca. 2300 - 550 v. Chr.) zeugen der Fund eines Bronzeschwertes und ein Grabhügel. Im Jahre 1857 wurde südlich von Busdorf zwischen zwei Grabhügeln der so genannte “Skarthi-Stein”, der Busdorfer Runenstein, gefunden. Skarthe war ein Gefolgsmann von König Sven Gabelbart (988 - 1014 n. Chr.) und offensichtlich bedeutend genug, dass ihm der König nach seinem Tod ein Denkmal setzte. Vermutlich hat König Sven auch Skarthes Beisetzung in dem Hügel veranlasst, an dessen Fuß der Stein gefunden wurde. Als das Wahrzeichen der Gemeinde findet sich der Skarthi-Stein heute im Busdorfer Gemeindewappen und der Gemeindeflagge wieder.

 

Haithabu

 

Auf Busdorfer Gemeindegebiet am westlichen Ufer des Haddebyer Noores liegt umrahmt von einer Wallanlage (Halbkreiswall) der wikingerzeitliche Handelsplatz Haithabu (ca.800 - 1066 n. Chr.). Im Jahre 1897 erkannte der dänische Archäologe Sophus Müller an dieser Stelle den seit Jahrhunderten vergessenen Siedlungsplatz.

 

WikingermuseumMit der Erwähnung der Flotte des dänischen Königs Göttrik, die er 804 n. Chr. in Sliesthorp sammelte, wird dieser bedeutende skandinavische Ort erstmals von fränkischen Geschichtsschreibern erwähnt. Haithabu / Hedeby bzw. Sliesthorp / Schleswig war zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert eines der wichtigsten wirtschaftlichen, politischen und sakralen Zentren des wikingerzeitlichen Skandinaviens. Es steht heute außer Zweifel, dass sich die Erwähnung Sliesthorp auf jene Siedlung bezieht, die innerhalb des Halbkreiswalles an der Westseite des Haddebyer Noores gelegen ist. Obwohl hier nie mehr als 5000 Menschen lebten, war Haithabu / Sliesthorp der wichtigste Handelsplatz Nordeuropas in jener Zeit. Hier trafen sich Wikinger, Slaven, Sachsen und Angehörige vieler anderer Völker und Stämme, um die begehrten Waren des Westens, wie Schwerter oder rheinische Glaswaren, gegen die Rohstoffe des Ostens, wie Pelze und Honig, zu tauschen. Haithabu war mehrfach das Ziel feindlicher Krieger und wurde schließlich 1066 letztmalig zerstört.

 

Erste urkundliche Erwähnung 1299 und der

Ortsname Busdorf

 

GedenksteinIm Jahre 1999 konnte die Gemeinde im Rahmen einer 10tägigen Festveranstaltung auf eine mindestens 700jährige Geschichte und ihre Entstehung im 13. Jahrhundert zurückblicken. Die Wikingerstadt Haithabu innerhalb des Halbkreiswalles am Haddebyer Noor war schon bedeutungslos geworden. Sie war also nicht, wie vermutet werden könnte, der Vorläufer unserer Gemeinde. Historisch belegt ist vielmehr, daß die ehemaligen Bewohner von Haithabu ihre neue Siedlung am Nordufer der Schlei begründeten, die heutige Stadt Schleswig. Zur Erinnerung an das Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes wurde 1999 ein Gedenkstein feierlich enthüllt. Der Ortsname Busdorf erscheint hingegen 1299 zuerst als Personenname Jaan Buzthorp, der in Schleswig Grundstücksbesitzer war. Aus der Ortsnamendeutung als Dorf des Butse läßt sich auf eine Entstehung Busdorfs im 12. Jahrhundert schließen. Hierauf deutet auch die rund 100 Jahre zuvor erbaute Kirche in Haddeby hin. Busdorf selbst verfügte nie über eine Kirche im Ort, vielmehr war das Dorf von je her dem Kirchspiel Haddeby zugehörig.

 

1848: Osterschlacht bei Busdorf

 

Osterschlacht 1848Als Teil des Herzogtums Schleswig hat Busdorf die weitaus längste Zeit seiner Geschichte unter dänischer Hoheit gestanden. Erst die schleswig - holsteinische Erhebung in den Jahren 1848 bis 1851 sollte die Hinwendung zur deutschen Staatszugehörigkeit einleiten. Im Zuge der Nationalbewegungen jener Zeit in Europa, drängte auch die überwiegend deutschgesinnte Bevölkerung der damaligen Herzogtümer Schleswig und Holstein auf Unabhängigkeit vom dänischen Gesamtstaat und Zugehörigkeit zum Deutschen Bund. Es kam schließlich zum 1. Deutsch-Dänischen Krieg. In dieser Auseinandersetzung wurde Busdorf am 23. April 1848 selbst zum Schauplatz der Geschichte. In der sogenannten Osterschlacht bei Schleswig wurde Busdorf durch auf Schleswig-Holsteiner Seite kämpfende preußische Truppen unter der Führung des Generals von Wrangel, nach heftigen Gefechten am Busdorfer Teich und im Friedrichsberg, eingenommen. Die dänischen Truppen wurden geschlagen und zogen sich daraufhin nach Norden zurück. Mit der entscheidenden Schlacht bei Idstedt am 25. Juli 1850, die mit einer Niederlage für die Schleswig-Holsteinische-Armee ausging, ging auch der Krieg seinem Ende entgegen. Die Herzogtümer Schleswig - damit auch Busdorf - und Holstein blieben zunächst dänisch.

 

1864: Schanze VII

 

Schanze VII 1864Anno 1863 erließ der dänische König Christian IX. eine neue Verfassung für den Gesamtstaat, also auch für Schleswig und Holstein, und betonte damit den dänischen Anspruch auf die beiden Herzogtümer. Dem begegneten Preußen und Österreich als Exekutionsmächte des Deutschen Bundes am 1. Februar 1864 mit der Eröffnung des Krieges; mit der Erstürmung der Düppeler Schanzen am 18. April und der Besetzung Schleswigs und Jütlands entschieden sie den Krieg für sich. Im Wiener Friedensvertrag vom 30. Oktober 1864 verlor Dänemark die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Sie wurden der gemeinsamen Verwaltung von Preußen und Österreich unterstellt. Die Auseinandersetzungen darüber führten schließlich 1866 zum Deutschen Krieg, in dessen Folge Schleswig-Holstein an Preußen fiel.

 

Busdorf nach 1945

 

Das Busdorf unserer Tage ist nachhaltig durch die Folgen des 2. Weltkrieges geprägt worden. Durch den Zustrom der gegen Ende des Krieges aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Schleswig-Holstein geflohenen und vertriebenen Bevölkerung, hat sich auch die Zahl der Busdorfer Einwohner gegenüber dem Vorkriegsniveau nahezu verdoppelt. Viele sind in Busdorf geblieben und haben hier ihre neue Heimat gefunden. Neue Wohngebiete wurden erschlossen, um den Bedürfnissen der Menschen nach einem eigenem Heim gerecht werden zu können.

 

Das Busdorf unserer Tage

 

Heute stellt sich Busdorf als ein modernes Gemeinwesen mit hoher Wohn- und Lebensqualität in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kreisstadt Schleswig dar. Eine im ländlichen Vergleich gute bis sehr gute kommunale Infrastruktur unterstützt diese Ansicht.

 

Grundschule Busdorf Der Ort verfügt über eine zentrale Versorgung für Frischwasser, Elektrizität und Erdgas, das Abwasser wird ebenfalls zentral und umweltschonend in die Kläranlage der Stadt Schleswig entsorgt. In Busdorf findet sich eine zweizügige Grundschule mit angeschlossener Vormittagsbetreuung ebenso, wie ein Kindergarten mit 80 Plätzen, so dass die Gemeinde dem gesetzlichen Anspruch der Drei- bis Sechsjährigen auf einen Kindergartenplatz gerecht werden kann. Eine Seniorenwohnanlage in privater Trägerschaft mit insgesamt 7 altengerechten Wohnungen wurde 1996 fertiggestellt. Busdorf ist ferner Sitz der Verwaltung des Amtes Haddeby und der für den Amtsbereich zuständigen Polizeistation. Für den Brandschutz sorgt schon seit 1886 eine den heutigen Anforderungen entsprechend ausgestattete Freiwillige Feuerwehr. Während landwirtschaftliche Betriebe im Verlauf der letzten Jahrzehnte fast vollständig aus dem Ortsbild verschwunden sind, haben sich zunehmend kleine und mittlere Betriebe des Handels, des Handwerks und der Dienstleistungsbranche im Ort etabliert. Mit dem 1998 im Süden der Gemeinde erschlossenen Gewerbepark Wikingerland wird sich der Besatz und die Vielfalt gewerblicher Betriebe innerhalb des Gemeindegebietes weiter verdichten.